
Estadio Metropolitano und Co
Ich war in Madrid. Was ja an sich nichts Besonderes ist. Für mich als fanatischen Fan des FC Barcelona aber schon. Doch mein Barca spielte im Semifinale der spanischen Copa del Rey gegen Atletico. Das Hin- und Heimspiel war 4:4 ausgegangen. Wir sprechen nicht vom Eishockey, sondern über Fußball.
Natürlich konnte da kein Rückspiel der Welt mithalten. Aber Barcelona gewann auswärts 1:0 und steht im Finale. Das zählte. Was mich jedoch zugegeben beeindruckte, das waren Stadion und Stimmung beim Gegner. Das „Wanda Metroplitano“ ist ein echtes Fußballstadion. Mit den Zusehern direkt am Spielfeldrand und den gefühlt steilsten Tribünen der Welt.
Und mit 60.000 Fans, die stundenlang vorher ein Feuerwerk entfachen – drinnen im Stadion dürfen sie ja nicht –, um sich nachher 90 Minuten lang die Seele aus dem Leib zu brüllen. Ohne Pause. Dafür mit Dauereinsatz des Mittelfingers. Ich gestehe, dass ich mich lieber nicht als Barcafan geoutet habe 😉
Vor mir saß eine junge gepflegte Madrilenin, als Twen etwa im Alter meiner mich begleitenden Tochter. Also nicht gerade der klassische Hooligan. Definitiv niemand, vor dem man sich fürchten muss.
Doch von der ersten Minute an beschimpfte sie Gegner und Schiedsrichter in der Lautstärke eines Düsenflugzeugs. Mit Schimpfwörtern aus der untersten Schublade. Um nachher wieder ruhig und lächelnd das Stadion zu verlassen. Typisch Fußball in Spanien eben.
Am Folgetag besuchten wir ein Basketballspiel. Ausgerechnet ich mit meiner Barca-Leidenschaft habe mir teure Karten gekauft, um Real Madrid gegen irgendwelche Pariser spielen zu sehen. Wenigstens nicht im Fußball. Nur heißt der Fanclub des basketballerischen Real „Berserker“. So führen sie sich auch auf. Da könnten sogar Atletico Madrid und meine unbekannte Stadionfreundin noch etwas lernen.