Marathonsplitter aus Tokyo

Am 2. März 2025 fand der 18. Tokyo-Marathon statt. Es war der heißeste Marathon in der Geschichte der japanischen Hauptstadt. Dumm gelaufen, dass am Ende des Feldes die Getränke komplett ausgingen. Das Laufen mit eigenen Getränken wiederum ist großteils verboten.

Die erlaubte Maximalzeit für den Marathon beträgt sieben Stunden, sowie zwei Stunden für den Lauf über 10,7 Kilometer. Wobei es keinen Wellenstart gibt, das heißt vor allem die ersten Streckenabschnitte und letztlich das gesamte Rennen müssen schneller als für eine siebenstündige Netto-Endzeit notwendig gelaufen werden. Weil es nämlich „cut offs“ bei Zwischenzeiten auf der Strecke gibt. Aus dem letzten Startblock dauert es, bis man über die Startlinie kann.

Mit anderen Worten, wer knapp sieben Stunden braucht, darf es nicht gleichmäßig angehen, sondern muss sich am Anfang beeilen. Das Schlusskommando ist humorlos und null verhandlungsbereit. Man wird aus dem Rennen genommen und sei es einen Kilometer vor dem Ziel.

Es gibt ein Armband zur Identifikation der Läufer, das entweder meistens nicht hält oder aber bei allzu energischer Befestigung in Eigenregie nachher erst mit der Nagelschere wieder zu entfernen war 😉

Übrigens versteht man nicht nur Bahnhof. Obwohl der Marathon vor dem Rathaus nahe einem großen solchen beginnt und vor dem Kaiserpalast endet, was nicht weit weg von der Tokyo Station ist. Doch zum Glück ist alles auch in englischer Sprache beschriftet, man muss nicht sein bestes Japanisch hervorkramen, welches inexistent sein könnte.

Zudem gibt es zwei Streckenabschnitte, wo man zweimal vorbeiläuft. Bei Kilometer neun und zwölf sowie bei ungefähr 16 und 30. Das macht es für begleitende Kommentatoren und Freunde einfach, die Stars und Liebsten an bis zu sechs Orten anzufeuern. Theoretisch. In der Praxis ist die Sache mit den sorgsam vorüberlegten Bahn- und Metrofahrten von einem Punkt zum nächsten Zuschauerpunkt nicht so einfach. Weil die unterirdischen (U-)Bahn-Anlagen riesig sind und man sich detailliert über den jeweils richtigen Ein- und Ausgang vorinformieren sollte. Klein Peter hat das nur zur Hälfte geschafft 😉

Es gab rund 38.000 angemeldete Starter*innen und eine Geschlechterkluft. Unter 36.135 „Finishern“ waren 26.702 Männer und nur 9.429 Frauen. Das sind 26 Prozent. An einer Quotenregel muss also noch gearbeitet werden 😉

 

Am Ende des Feldes: