Tokyo Marathon: Laufbericht Frauen

Tokyo Marathon: Laufbericht Frauen

Die Spannung des Frauenrennens war eine der besonderen Art. Sutumu Asefa Kebede hatte im Vorjahr gewonnen, war damals 2:15 Stunden gelaufen und kann einen Halbmarathon in 1:04 rennen. Dementsprechend hatte sie einen Tempoplan als gäbe es kein Morgen. In Richtung 2:12 oder mindestens 2:13 Stunden.

Dadurch schien das Frauenrennen früh in trockenen Tüchern. Die spätere Zweite Winfrida Moraa Moseti war bei Kilometer zehn eine Minute zurück, beim Halbmarathon zwei Minuten und bis Kilometer 30 stieg der Rückstand weiterhin an. Am Schluss wurden aus zweieinhalb Minuten 25 Sekunden. Moseti hatte nämlich einen anderen Plan, lief regelmäßig wie ein Uhrwerk und Kebede büßte ein bisschen ihren Überehrgeiz.

Mit den geplanten Streckenrekorden wurde es also nichts. Was viele nicht beachteten: Die ersten 10 Kilometer in Tokyo ver“laufen“ um rund 40 Höhenmeter bergab, also waren anfängliche Projektionen einer Fabelzeit naturgemäß ein ziemlicher Unsinn.

Und der Anteil Österreichs? Staatsmeisterin Carola Bendl-Tschiedel lief netto 2:55:55 Stunden. Sie war halbwegs zufrieden. Die andere Hälfte waren eine Gehpause nach Krämpfen im Zwerchfell und eine Pause infolge – sagen wir – magentechnischer Ursachen. Wer eine Bestzeit von 2:46 Stunden hat, will natürlich noch schneller sein. Doch ich finde ihr Ergebnis großartig. Erstens bin ich befangen 😉 Zweitens hat sie knapp vor dem Ziel bei Kilometer 39 noch jemand überholt. Eine gewisse Paula Radcliffe!

Ergebnisse und Zwischenzeiten findet man hier.